Markus Szirmay sucht als Geschäftsentwickler bei der Firma Piller Industrieventilatoren nach neuen Absatzmärkten. Da kam das von der GIZ organisierte Managertraining des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gerade recht: Unter dem Motto „Fit für das Russlandgeschäft“ sind bereits mehr als 300 deutsche Manager nach Russland gereist, wo sie direkt vor Ort wertvolle Geschäftskontakte knüpfen. Markus Szirmay jedenfalls freut sich über die Aussicht auf gute Geschäfte in Russland.
Ich hatte wirklich das Gefühl, ich lerne die berühmte „russische Seele“ kennen: Es ging viel um Kultur und Mentalität, natürlich auch die Geschäftskultur. Besonders wichtig war mir die Antrittsreise: Wer sich einmal mit dem russischen Markt intensiver auseinandergesetzt hat, der weiß, wie schwierig es ist, überhaupt Besuchstermine in russischen Firmen zu bekommen. Manchmal wartet man wegen Genehmigungen und Papierkram bis zu einem Monat. Sich mit Leuten aus dem Top-Management von namhaften russischen Unternehmen zu treffen, wäre außerhalb dieses Programms nie im Leben möglich gewesen. Zeitlosen Wert haben auch die Austauschveranstaltungen des Deutsch-Russischen Managementnetzwerks und der Alumniorganisation.
Ich würde mir einen Traum erfüllen und mich in meine Firma einkaufen. Ich bin sehr überzeugt von unseren Produkten. Nicht umsonst sind wir Marktführer in vielen Industriebereichen. Einen Teil des Geldes würde ich gerne einem Kinderheim in Rumänien spenden.
In Russland gelten zwei Grundsätze: „Sei flexibel!“ und „Erwarte das Unvorhersehbare!“. Ich erinnere mich sehr gut, als ich das zum ersten Mal am eigenen Leib erfahren musste: Bei einer meiner ersten eigenen Dienstreisen bibberte ich im leichten Geschäftsanzug bei minus 15 Grad Celsius mitten in der Nacht und todmüde vor einem Hotel im Ural. Man wollte mich nicht einlassen, weil ich keinen Passierschein der Regionaladministration hatte. Letztendlich bekam ich trotzdem ein warmes Bett für die Nacht.
Neben dem Üblichen, wie Zahnbürste und Rasierpinsel, würde ich Kompass, Wörterbuch, Taschenlampe und Taschenmesser einpacken. Es ist immer wieder wie ein ‚modernes Abenteuer‘: Es könnte passieren, dass der Zug mitten in den sibirischen Wäldern liegen bleibt und sich die Fahrgäste durch die Wildnis schlagen müssen.