Der 93 Jahre alte Dorfälteste Datu Mara Buan brachte seinem Dorf auf den Philippinen durch umweltschonenden Kaffeeanbau ungeahnten Wohlstand und Schutz für eine bedrohte Tierart. Denn die dort lebende Zibetkatze, eine Schleichkatzenart, frisst die angebauten Kaffeekirschen und produziert eine der weltweit teuersten und bei Gourmets begehrten Kaffeespezialitäten. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gab der GIZ-Entwicklungsdienst den 190 beteiligten Kaffeefarmern praktische Starthilfe.
Ich bin Stammesoberhaupt der B’laan. Ich übernehme Verantwortung für die Leute in meinem Dorf. Stammesmitglieder kommen zu mir und fragen mich nach meinem Rat. Mir geht es darum, unsere Traditionen zu wahren und gleichzeitig die positiven Entwicklungen der Stadt für uns zu nutzen.
Früher genügte Hühnerhaltung und Gemüseanbau nicht, um unsere Kinder zur Schule zu schicken. Ich selbst habe nie eine Schule besucht. Seitdem wir Kaffee anbauen und die teure Bohne der Zibetkatze sammeln und verkaufen, geht es aufwärts. Unser Dorf hat seine eigene Schule. Unsere Jugend schafft es heute sogar bis an die Universität! Wir können uns Motorräder und Handys leisten und sind dadurch viel mobiler geworden. Die Häuser sind stabiler gebaut.
Heute vielleicht sogar mehr als früher, denn wir haben früher die Zibetkatzen wegen ihres Fleischs gefangen. Jetzt beschützen wir sie und ihren Lebensraum, pflanzen Bananenbäume, damit sie auch außerhalb der Kaffeesaison etwas zu fressen finden. Wenn wir uns um die Natur kümmern, kümmert sie sich auch um uns.
Ich habe das Privileg, täglich eine Tasse von diesem Zibetkaffee zu trinken. Das gibt mir Kraft. Wahrscheinlich bin ich deshalb auch noch in meinem hohen Alter so gut beisammen. Außerdem betreibe ich noch aktiv meine Kaffeefarm.
Viele meiner Träume sind wahr geworden wegen des Kaffees. Ich will noch mehr Kaffeebäume pflanzen und noch mehr Fortschritt für mein Dorf erreichen. Mit der Hilfe Gottes bereite ich meinen Stamm auf die Zukunft vor. Meine Familie soll meine Bemühungen fortführen.